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Das Haus

Das Haus kaufte sich selbst, damit es Niemandem mehr gehört.

Doch wer hat das Haus gekauft?

2016 sollte unser Haus an einen Investor verkauft werden, der es noch vor Abschluss des Kaufs direkt an eine Investmentgesellschaft in Luxemburg weiter veräußern wollte. So machten wir Mieter uns damals auf den Weg und ließen nichts unversucht, das Haus den Immobilienspekulanten weg zu nehmen um es den Bürger_innen von Berlin als bezahlbaren Wohnraum zu erhalten. Das haben wir geschafft und noch viel mehr.

Gekauft hat es zunächst die Stiftung Nord-Süd-Brücken. Später haben wir Mieter_innen es der Stiftung wieder abgekauft und trotzdem ist niemand von uns privater Eigentümer geworden.


Wir sind alle Mieter geblieben.

Mehr lesen unter: Der Plan


Das Haus liegt in der Zossener Straße 48 in Kreuzberg in einem sehr lebendigen und zentralen Bezirk von Berlin.

Unser Haus wurde 1896 erbaut und bietet ca. 1.470 qm Nutzfläche, 18 Wohneinheiten von 50 bis 90 qm und Gewerbeflächen mit einer Remise im Innenhof und Ladengeschäften zur Straße. Die derzeitige Durchschnittsmiete beträgt 7,50 € nettokalt – unser Ziel ist es, langfristig die Miete bei nicht mehr als 8,50 € nettokalt pro qm zu erhalten.

Die Menschen

Wir sind 18 Mietparteien unter einem Dach. Wir leben als Singles, in Wohngemeinschaften, als Familien, betreiben unser Gewerbe im Haus und sind Feuerwehrmann, Psychologin, Lektor, Journalist, Orgelbauer und Schreiner, Designer, Installateur, Musiker, um nur einige zu nennen.

Wir sind zwischen 3 und 62 Jahren alt und wie in jedem Haus ganz verschiedene, ganz normale Nachbarn. Zumindest waren wir dies bis zu dem Zeitpunkt, als wir im Dezember 2016 vom Verkauf unseres Hauses erfuhren. Ab dann hatten wir eine Hausgemeinschaft, die mehr und mehr zusammen wuchs, je mehr wir uns mit der Rettung des Hauses beschäftigten. Wir wollten unser Haus weiterhin als zukünftiges Mietshaus erhalten – nicht nur aus der Angst heraus, die eigene Wohnung zu verlieren. Wir wollten das Haus für zukünftige Generationen als günstigen Wohnraum erhalten. Dies ist uns gelungen und aus Nachbarn wurde eine Gemeinschaft.

Die Gemeinschaft

Wir als Gemeinschaft werden das Haus in Zukunft bewirtschaften, renovieren und gestalten und vermieten es dabei an uns selbst. Wir haben viel vor. Neben einigen Arbeiten, die zum Erhalt des Hauses getan werden müssen, wollen wir gemeinschaftliche Räume schaffen und langfristig auch weiteren günstigen Wohnraum. Dieser wird ausschliesslich zur Miete verfügbar sein und niemand im Haus wird das Haus je besitzen.

Die Selbstverwaltung

Die Menschen sollen sich hier wohlfühlen und mitgestalten können, wie sie jetzt und in Zukunft wohnen wollen. Ob es um die Gestaltung der Fassade und der Treppenhäuser oder mehr Grün im Hinterhof gehen soll, eine Werkstatt für die Bewohner, Plätze für Fahrräder und Kinderwagen oder Gemeinschaftsräume eingerichtet werden: wir entscheiden gemeinsam.